Moin aus dem Maschinenraum! Setz dich mal mit mir an Deck, während der Seegang uns leicht kippt, und lass uns ’ne Runde klönen – nich über die Nordsee, sondern über den Commodore 64. Als alter IT-Kapitän, mit 42 Jahren auf’m Buckel und über 30 davon mit Schrauben an alten Kähnen wie dem C64, hab ich so manchen digitalen Orkan überstanden. Der C64? Dat war mein erster echter Frachter, ’n rostiger 8-Bit-Taugenichts, auf dem ich als Jungspund BASIC-Zeilen hackte und Spiele bastelte, bis der Bildschirm flackerte wie ’n Leuchtturm im Nebel. Heute, wo Cloud-Flotten und KI-Stürme die See beherrschen, schau ich zurück und frag mich:
Wie kam dat Ding aus ’nem Funken in den Staaten zu ’nem Giganten, dat Millionen Seelen in die Pixelwelt lockte? Schnapp dir ’nen Matrosen-Grog, das wird ’ne Fahrt mit Tiefgang – voller Salz, Schnitzer aus meinem Logbuch und ’nem scharfen Blick auf die Brecher, die Commodore geschlagen hat. Volle Kraft voraus zum heutigen Klönschnack!
Der Sturm bricht los – Die Wurzeln im trüben Hafenbecken
Bevor wir den C64 in See stechen lassen, müssen wir ’nen Blick in die alten Gewässer werfen, aus denen Commodore gekrochen is. Alles fängt mit Jack Tramiel an, ’nem überlebender aus Auschwitz, der 1954 in Toronto ’ne kleine Schreibmaschinen-Reparaturwerkstatt gründet – Commodore Portable Typewriter, nich mehr als ’n paar Schrauber und ’n Traum von Billigware. In den 60ern gerät der Kahn in Schieflage, aber Irving Gould, ’n kanadischer Finanzhai, pumpt Geld rein und rettet den Laden – wird Chairman und großer Anteilseigner, ’ne Rolle, die später noch Wellen schlägt. In den 70ern wechselt der Kurs: Taschenrechner, dann der PET-Computer 1977, der erste richtige Hafen für Heimsegler. Aber der echte Wind dreht 1980 mit dem VIC-20 – ’n günstiger Kutter mit 5 KB RAM, der sich wie warme Semmeln verkauft, über ’ne Million Stück. Ich erinner mich, wie ich in den ende der 80er mal an ’nem VIC rumfummelt hab, bei ’nem Freund in der Kleinstadt – dat war wie ’n alter Kahn mit löchrigem Rumpf, aber der erste, der mir zeigte, dat Rechnen nich nur für Professoren is.

Commodore, mit Hauptsitz in West Chester (Pennsylvania) und Werken von MOS Technology in der Nähe – Norristown oder Valley Forge, wo die Chips geschmiedet wurden – sowie Büros in Santa Clara (Kalifornien) für Entwicklung, Marketing und frühere Fertigung, und später Produktionsstätten in Braunschweig (Deutschland), Hongkong und anderen Flecken wie Philippinen oder Malaysia, schnuppert den Duft von Massenware.
Die Konkurrenz – Atari, Apple, Sinclair – segelt hart am Wind, teure Yachten für die Reichen. Jack Tramiel, der harte Skipper, will dat ändern: Billig, robust, für jeden. Und so wird 1981 der C64 entworfen, im Maschinenraum von MOS Technology, mit Chips, die wie Kanonenladungen wirken. Aber skeptisch bin ich gleich: War dat Vision oder nur Gier nach Marktanteilen? Ich kauf dat nich blind – Tramiel hat schon früher Crews über Bord geworfen, um Kosten zu drücken, und Goulds Geldströme rochen nach Kalkül.
Licht im Nebel – Die technische Wahrheit im Maschinenraum
Pack die Laterne, wir graben uns durch den Rumpf! Der C64 is kein Zufallsfund, sondern ’n Meisterwerk aus Billigstahl und cleverer Takelage. Veröffentlicht im Januar 1982 auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas – für 595 Dollar anfangs, später runter auf 250 bis 300, wie ’n Flohmarkt-Schnäppchen, je nach Markt und Zeit. Der Motor? ’n MOS 6510-Prozessor, ’ne Variante vom 6502, der mit rund 1 MHz tuckert – genau 1,023 MHz im NTSC-Standard oder 0,985 MHz bei PAL. 64 KB RAM, dat war damals ’n Ozean, verglichen mit den 4 KB vom Apple II. Die Grafik? VIC-II-Chip, der 16 Farben ausspuckt, 320×200 Pixel und Sprites wie kleine Boote über den Bildschirm jagt – perfekt für Spiele wie ’n digitales Tauziehen.
Und der Sound – oh Mann, der SID-Chip von Bob Yannes, ’n Symphoniker in Blech! Drei Stimmen, Wellenformen, die von Sägezahn bis Rauschen reichen – dat hat Bands wie Maniacs of Noise geboren und Tracks, die heute noch in Emulationen brummen. BASIC 2.0 is eingebaut, direkt im ROM, also bootet der Kahn und lässt dich sofort programmieren: 10 PRINT "MOIn!"; 20 GOTO 10
– mein erster Loop, der mich nächtelang wach hielt.
Erweiterbar war er wie ’n Schoner: Datassette für Bandaufnahmen, 1541-Diskettenlaufwerk als neuer Anker, und Peripherie wie Joysticks, die in Cartridges steckten. Ich hab mal ’nen C64 mit ’nem 300-Baud-Modem ans Netz gehängt – dat quietschte wie ’n Fisch auf’m trockenen, aber ich fühlte mich wie Columbus, der erste Datenpäckchen über die Leitung.
Technisch? Stabil wie Granit, aber nich ohne Lecks: Der Systemtimer (oft Jiffy genannt), hatte Frequenz-Unterschiede – 60 Hz bei NTSC, 50 Hz bei PAL –, was Timing-Probleme bei Raster-Interrupts, Screen-Refresh und Software-Sync verursachte, besonders wenn Programme nich für beide Varianten angepasst waren. Und der Speicher war festgezurrt. Doch dat machte ihn zugänglich – kein Eliteklub, sondern ’n Volksschiff für Hacker, Gamer und Bastler.
Schätzungen zu verkauften Einheiten? Zwischen 12,5 und 17 Millionen, manche Quellen munkeln von bis zu 22 oder 30, aber offiziell um die 17 Millionen rum – Guinness-Rekord als meistverkaufter Heimcomputer, dat zieht die Nostalgiker immer aus’m Hafen, weil’s zeigt, wie der kleine Kutter die ganze Flotte überholt hat. Ich hab meinen ersten 1989 gekriegt, gebraucht für 150 Mark – und dat Ding hat gehalten, bis ich’s in den 90ern gegen ’nen Amiga getauscht hab.
Die Wendung
Doch der Kurs stimmt mich misstrauisch. Lass uns mal die Luke zum Achterdeck aufreißen und hinter die Kulissen schauen. Der C64 erobert die See: Spiele wie Impossible Mission oder Maniac Mansion werden zu Legenden, Software-Häfen wie Public Domain wachsen, und die Community – von den USA bis Europa – bastelt wie verrückt. 1983 der Video Game Crash? Der C64 lacht drüber, verkauft weiter, treibt die Home-Computer-Revolution. Aber jetzt kommt die Wende, die mich als alter Seebär stutzig macht: Warum sinkt Commodore 1994 wie ’n gesprengter Frachter? Ich kauf die offizielle Story nich ganz – „Marktveränderung, Konkurrenz von PCs“ – dat riecht nach faulem Fisch.
Schau hinter die Takelage: Jack Tramiel steigt im Januar 1984 aus, nach ’nem Streit mit Irving Gould – offiziell „persönliche Gründe“, aber Gerüchte munkeln von Konflikten über die Söhne oder Goulds Kontrolle. Gould übernimmt den Ruderstock, wechselt den Kurs: Statt Innovation, Sparwut. Der C64 wird runtergefahren, während Amiga und PC-Klone hungern. Commodore ignoriert Upgrades, lässt Patente verrotten.
War dat Sabotage? Man sagt’s in manchen Kreisen, aber wahrscheinlich eher Managementfehler, finanzielle Löcher und der Druck von IBM-Klonen, die billiger und mächtiger wurden. Und die Fragmentierung: Verschiedene Varianten wie C64C, SX-64 oder der kompatible C128, und einige ähnliche Heimcomputer im Ostblock, teils C64-inspiriert, z.B. der Robotron KC 87 in der DDR oder Peripherie. Ich sag mal: Schau dir die Zahlen an – Millionen C64 verkauft, aber Commodore pleite mit Schulden wie ’n gesunkener Tanker. Dat is nich nur Schicksal, dat is schlechtes Steuermannschaft. Hätt ich damals die Crew geführt, hätt ich den SID-Chip in jeden Kahn gepackt und die Segel für Multimedia gesetzt. Stattdessen: Verschwendung von ’nem Schatz, der die IT-Seen für immer verändert hat – und dat alles aus Quellen wie Retro-Archiven und alten Commodore-Dokumenten, die man heute noch ausgraben kann.
Der salzige Blick ins Logbuch
Zum Schluss: Der Commodore 64 is ’ne Reise, die 1982 mit ’nem Billigfunken begann und heute noch Wellen schlägt – in Emulationen, Retro-Partys und den Herzen von Nerds wie mir. Er war mein erster Lehrer, mein Spielplatz, manchmal mein Fluch, wenn der BASIC-Interpreter hängte, aber immer mein alter Kumpel. Danke, Jack und MOS-Crew, dass ihr uns dat gegeben habt – Freiheit auf 64 KB, wo Kreativität nich teuer war. Aber ich bleib wachsam: In Zeiten von Cloud-Giganten und KI-Orkanen, frag dich, ob wir nich wieder den Kompass verlieren. Und zu den neuen Klönen wie THEC64 oder dem FPGA-basierten Commodore 64 Ultimate? Dat sind feine Nachbauten, die den alten Kahn wieder flottmachen, aber für mich bleibt der Originale der wahre Kapitän – Nostalgie pur, ohne modernen Firlefanz.
Logbucheintrag beendet. Status: Kurs nostalgisch, aber stets auf Wache